Der launische Versuch4 hat gefragt, was denn nun ein Text sei. Zumindest: was ist ein Text für einen Textlinguisten. Das ist - im wahrsten Sinne des Wortes - eigentlich ganz einfach.
"'Text' wird definiert als eine kohärente Folge von Sätzen" (oh wie praktisch! übrigens wieder Brinker)
Übrigens Beaugrande/Dressler (1981) kennen sieben Kriterien der Textualität: Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität und Intertextualität. Diese müssen erfüllt sein, damit der Text als kommunikativ-funktional gelten kann. Ein Text gilt nur dann als funktional, wenn er diese Kriterien erfüllt, ansonsten kann er bei Beaugrande/Dressler als NICHT-TEXT bezeichnet werden. Hinzu kommen ansonsten halt auch noch die regulativen Prinzipien Effizienz, Effektivität und Angemessenheit. Aber: die sind nicht so wichtig, weil nicht konstitutiv dafür ob Text oder eben nicht...
Bin ich die einzige, die sich jetzt einen Konstruktivisten vorstellt, der aus purer Verzweiflung mit dem Kopf gegen den nächstgelegenen Baumstamm schlägt? ;)
Kann ich jetzt - bitte - zumindest ein wenig Stirnrunzeln erzeugen? Oder: seh ich das zu eng? Liegt's am Ende womöglich noch an mir?
Konventionell geltend in einer Gemeinschaft... man könnte auch verbindlich sagen... oder normiert... oder normal... ein Schelm wer Böses dabei denkt?
Von ebendieser Textfunktion, die uns hier so interessiert, die hier so alles bestimmend daherkommt ist NATÜRLICH noch die "wahre Absicht" des Emittenten zu unterscheiden. Die kann, muss aber nicht, von der Textfunktion differieren. (wie praktisch) Ein Beispiel:
Werbung ist also Information*
Propaganda ist also Information...
Meinung ist also Information...
Zensur schafft im Grunde auch nur Information...
(im Portugiesischen wird beides übrigens durch das selbe Wort repräsentiert: a propaganda) wie praktisch... und so funktional...
Ich wiederhole: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?
also vielleicht doch lieber Polysemie? Doch lieber Orientierung an der Rezeption? Oder vielleicht - zumindest - ebenfalls?
*nein, das wird dann doch explizit unter den apellativen Texten geführt. Warum eigentlich? Doch nicht so praktisch? Oder funktional? oder doch zu "wahr"?
Böse Zungen behaupten, Elefanten könnten nicht hüpfen. Ebendiese böse Zungen behaupten auch, ich könnte nicht tanzen. Ist aber vollkommen egal, was böse Zungen so behaupten, wenn sie mit Langeweile gestraft sind. Der Fant hat gestern nämlich drei Stunden lang getanzt und ist in der Gegen herumgehüpft! Und das mit hohen Hacken! :D
Meine Tanzkarte blieb zwar trotzdem leer... aber ein Fant tanzt und hüpft dann halt doch lieber alleine...
Fazit: Böse Zungen lügen, sonst nichts!
Zur Einstimmung: Musik, der Rest sei eurer Fantasie überlassen
Einen Elefanten wird man nicht so schnell los. Und wenn es mal ein wenig ruhig um ihn wird, dann liegt das selten an der Stille, sondern eher am allgemeinen blabla... Vielleicht hat er auch bloß gerade einmal umgeschalten... auf einen anderen Sender...
Lila war ihr Paletot, lila ihr Gewand,
keine Farbe stand ihr so, wie ihr Lila stand.
Alles was sie sah und trug, musste lila sein:
„Lila, ach wie schön bist du, Lila, ach wie fein!“
Und zum Schneidermeister spricht ganz entsetzt die schöne Tilla:
„Nein, nein, nicht Rot, nicht Rot! Rot steht mir nicht!
Bitte Lila, lieber Lila!"
Einstmals fuhr sie mit Papa, den das schrecklich freut,
Richtung Südamerika mit der Linie Lloyd
Eine Prachtkabine war ihr schon reserviert .
Doch zu Tillas großem Schreck, war sie rot tapeziert.
Und mit schriller Stimme spricht ganz entsetzt die schöne Tilla...
„Nein, nein, nicht Rot, nicht Rot! Rot steht mir nicht!
Bitte Lila, lieber Lila!"
Als sie an der Reling stand und ins Wasser sah,
fiel sie plötzlich über Bord und war nicht mehr da.
Man warf ihr den Rettungsring, und in ihrer Not
Griff sie auch sofort danach, doch der Ring war...rot!
Und in Todesängsten spricht, ganz entsetzt die schöne Tilla...
„Nein, nein, nicht Rot, nicht Rot! Rot steht mir nicht!
Bitte Lila, lieber Lila!"
Rettungsringe lila-blau gibt es leider nicht,
da ertrank die schöne Frau, wie es ihre Pflicht.
Und wenn in der Mondscheinnacht lila strahlt das Meer,
wandelt – oh welch schöne Pracht!- Tillas Geist umher.
Und mit Grabesstimme spricht ganz entsetzt die schöne Tilla...
„Nein, nein, nicht Rot, nicht Rot! Rot steht mir nicht!
Bitte Lila, lieber Lila!"
hm... Ich kannte dieses bösartige Lied nicht. Bis es mir heute mein Kollege vorsang... naja... nicht sang... sondern vielmehr vortrug... hm... was soll ich davon jetzt halten... man bedenke nur mal die Zeile "da ertrank die schöne Frau, wie es ihre Pflicht"
und trotzdem... nach Jahren des Lilanismus... wieso ist mir dieses Lied eigentlich noch nie untergekommen?