Manic Monday (oder rückblickend betrachtet die zweite)
Heute war wieder mein freier Montag. Aber mein freier Montag ist vor langer Zeit gestorben, eigentlich existierte er realerweise nie. Und trotzdem heißt er noch immer mein freier Montag.
Ich habe ihn mittags mit eineinhalb Stunden Sprachgeschichte verbracht. Zusammen mit der Madame, für die Mittagslehrveranstaltungen ein Problem darstellen, weil sie dann keine Zeit mehr zum Mittagessen hat. Warum eineinhalb Stunden nach 12 Uhr Mittagessen unmöglich sein sollte, verstehe ich nicht, wird wohl etwas mit Regelmäßigkeit und Rhythmus zu tun haben (womöglich auch mit Bequemlichkeit?). Aber überhaupt hat Madame zahlreiche Terminschwierigkeiten. Freitägliche Lehrveranstaltungen sind unmöglich, ist doch die donnerstägliche Heimfahrt bereits spät genug. Abendliche Lehrveranstaltung sind auf Grund gefährlicher dunkler Straßen in der Großstadt auch nicht gerne gesehen und überhaupt ist doch das Hauptproblem, dass man im Studium auch Lehrveranstaltungen besuchen muss. Dann noch die Unsicherheit, die Ungewissheit, die 146 großbedruckten Seiten des Readers, die keinen Hinweis darauf enthalten, was nun wirklich die Wahrheit ist. Überhaupt gibt niemand gerne Antworten, schon gar keine eindeutigen, viel lieber stellt man Fragen und murmelt irgendetwas von Wissenschaft. Was soll das überhaupt sein? Wieder keine eindeutige Antwort. Und zwei ganze und zwei halbe Tage am Studienort, fernab der Heimat zu verbringen, dann in der heimatlichen Idylle möglicherweise noch von Hausaufgaben und Leseübungen gestört zu werden. Direkt unmenschlich. Und schon wieder nur Fragen, von diesen ALTEN Studierenden, jenen 30- oder 40-Jährigen, die "immer überall ihren Senf dazugeben müssen", also auch noch nachfragen und sich beschweren, wenn man 5 Minuten vor Ende der Stunde seine Sachen zusammenpackt. Wo es doch nicht einmal eine Glocke gibt, die einem den Weg in die Freiheit weisen würde. Wieso studieren die überhaupt, ich meine was machen DIE noch da, die ALTEN? "Studieren wohl auch nur damit einmal ein Titel auf ihrem Grabstein steht" Genau, kann nichts mit Interesse zu tun haben, immerhin stehen sie mit 30 oder 40 ja bereits mit einem Bein im ebendort drinnen.
Kein Wunder also, dass stets eine melancholische Stimmung mitschwingt und sich zum Heimweh noch eine Sehnsucht nach den guten alten Schulzeiten gesellt, als die Welt (also die Note) noch in Ordnung war und nicht mit den wirklich bedeutenden Dingen im Leben (also den Freizeitaktivitäten) interferierte.
Madame hat Probleme, ich, die ich mittlerweile auf die 30 zugehe hingegen nicht. Nur einen leichten Hang zur Übertreibung. Deshalb ließ ich den Abend auch gemeinsam mit Frau P. und reichlich Glühwein ausklingen. In Memoriam meines freien Montags. R.I.P
Ich habe übrigens noch nie einen akademischen Titel auf einem Grabstein gesehen...
Ich habe ihn mittags mit eineinhalb Stunden Sprachgeschichte verbracht. Zusammen mit der Madame, für die Mittagslehrveranstaltungen ein Problem darstellen, weil sie dann keine Zeit mehr zum Mittagessen hat. Warum eineinhalb Stunden nach 12 Uhr Mittagessen unmöglich sein sollte, verstehe ich nicht, wird wohl etwas mit Regelmäßigkeit und Rhythmus zu tun haben (womöglich auch mit Bequemlichkeit?). Aber überhaupt hat Madame zahlreiche Terminschwierigkeiten. Freitägliche Lehrveranstaltungen sind unmöglich, ist doch die donnerstägliche Heimfahrt bereits spät genug. Abendliche Lehrveranstaltung sind auf Grund gefährlicher dunkler Straßen in der Großstadt auch nicht gerne gesehen und überhaupt ist doch das Hauptproblem, dass man im Studium auch Lehrveranstaltungen besuchen muss. Dann noch die Unsicherheit, die Ungewissheit, die 146 großbedruckten Seiten des Readers, die keinen Hinweis darauf enthalten, was nun wirklich die Wahrheit ist. Überhaupt gibt niemand gerne Antworten, schon gar keine eindeutigen, viel lieber stellt man Fragen und murmelt irgendetwas von Wissenschaft. Was soll das überhaupt sein? Wieder keine eindeutige Antwort. Und zwei ganze und zwei halbe Tage am Studienort, fernab der Heimat zu verbringen, dann in der heimatlichen Idylle möglicherweise noch von Hausaufgaben und Leseübungen gestört zu werden. Direkt unmenschlich. Und schon wieder nur Fragen, von diesen ALTEN Studierenden, jenen 30- oder 40-Jährigen, die "immer überall ihren Senf dazugeben müssen", also auch noch nachfragen und sich beschweren, wenn man 5 Minuten vor Ende der Stunde seine Sachen zusammenpackt. Wo es doch nicht einmal eine Glocke gibt, die einem den Weg in die Freiheit weisen würde. Wieso studieren die überhaupt, ich meine was machen DIE noch da, die ALTEN? "Studieren wohl auch nur damit einmal ein Titel auf ihrem Grabstein steht" Genau, kann nichts mit Interesse zu tun haben, immerhin stehen sie mit 30 oder 40 ja bereits mit einem Bein im ebendort drinnen.
Kein Wunder also, dass stets eine melancholische Stimmung mitschwingt und sich zum Heimweh noch eine Sehnsucht nach den guten alten Schulzeiten gesellt, als die Welt (also die Note) noch in Ordnung war und nicht mit den wirklich bedeutenden Dingen im Leben (also den Freizeitaktivitäten) interferierte.
Madame hat Probleme, ich, die ich mittlerweile auf die 30 zugehe hingegen nicht. Nur einen leichten Hang zur Übertreibung. Deshalb ließ ich den Abend auch gemeinsam mit Frau P. und reichlich Glühwein ausklingen. In Memoriam meines freien Montags. R.I.P
Ich habe übrigens noch nie einen akademischen Titel auf einem Grabstein gesehen...
Lila Elefant - 20. Nov, 23:33
das klingt ja klasse
ich kann es kaum fassen, dass ich seit über 6 wochen nicht aus war! hach.