Nun gut, die
Launische hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Weiß die denn nicht, dass ich nicht fangen kann? Aber gut, es war ja ein Befehl. Sie will, dass ich etwas über Weihnachten schreibe (Echt abgedroschen launische! :P) Ich habe das Stöckchen dann bis zu
silmanja und
acqua zurückverfolgt und gesehen, dass ja eigentlich nur ein Statement zu meiner Weihnachtsdeko samt Bildbeweis vonnöten ist.
Gut, das ist einfach. Ich habe keine Weihnachtsdeko, weil meine vier Wände zu unordentlich für jegliche Dekoration sind. Obwohl… das stimmt so nicht ganz. Ich habe meinem Elch rechtzeitig zur Weihnachtszeit einen neuen Schal gestrickt. Und ich habe die Palme im Büro (die gar keine Palme sondern glaube ich ein Gummibaum ist) mit Schokoschirmchen dekoriert. Bildbeweise folgen (vielleicht) morgen.
Zu Weihnachten…
Ich hatte stets ein gespaltenes Verhältnis zu Weihnachten. Ich mache gerne Geschenke aber Weihnachten ist dann doch ein Feiertag mit viel zu vielen Nachteilen. Er liegt im Winter, meist liegt Schnee, das animiert ja eigentlich alleine schon zur Flucht. Außerdem ist Weihnachten ein Familienfest und meine Familie basiert und funktioniert nun mal auf einem simplen Prinzip: Freiraum. Was halt auch bedeutet, dass man nicht von Familienfeiertagen gezwungen wird an einem Tisch zu sitzen, denn das führt unweigerlich zu Spannungen. Weihnachten bedeutete also vor allem Stress und Spannungen und barg somit erhöhtes Streitpotenzial.
Ein ganz besonderes Szenario ist für mich unweigerlich mit Weihnachten verbunden. Ich saß im Auto meines angespannten nervösen Vaters, der mir (und meinen Geschwistern) alle Jahre wieder denselben Vortag hielt. „Wenn ihr da jetzt gleich rein gehts, seids brav und seids bloß nicht laut oder lästig. Setzts euch einfach ruhig hin und wetzts nicht. Sagts immer schön bitte-danke-grüßgott-auf wiederschauen aber gehts jetzt nicht rein und sagts bitte-danke-grüßgott-aufwiederschauen.“ Wir sind dabei jedes Mal auf dem Weg zu seiner Mutter gewesen und jedes Mal ging es trotzdem schief. Wie kann man Kindern nur sagen, sie sollen sich stillhalten? Und das stundenlang? Einmal habe ich angeblich gleich nach der Bescherung gesagt „So jetzt haben wir unsere Geschenke jetzt können wir ja wieder heimgehen“ Scherzhalber natürlich, ich habe als Kind oft solche Scherze gemacht. Meine Großmutter hat aber nicht gelacht. Ich habe sie sowieso niemals lachen gesehen. Nur böse blicken und rauchen. (Womöglich bin ich deshalb Nichtraucherin geworden) Sie hielt mich für schlecht erzogen, ein lästiges und lautes Kind, das keine Manieren hat. Ich glaube sie mochte gar keine Kinder und kein Kind mochte sie. (Ich nenne sie bis heute eigentlich klammheimlich Drachen-Oma, weil mir das als Kind ganz einfach als erstes in den Sinn kam) Dieses Szenario ging lange Zeit so und die Enttäuschung meines Vaters war nach jedem dieser Besuche offensichtlich. Irgendwann wollte ich nicht mehr mitfahren und sie begann alle Weihnachten Geld zu schicken und sich zu beschweren, dass man sich nicht adäquat bedankt hätte. Obwohl ich mich natürlich jedes Mal bedankt habe, aber das spielte keine Rolle. Heute spreche ich nicht mehr mit ihr (eine andere Geschichte, vielleicht erzähle ich sie mal), sehe sie nie und bin froh darüber. Das hat vieles einfacher gemacht. Mein Vater versteht das nicht. Muss er auch nicht, er muss es lediglich akzeptieren.
Heute mag ich Weihnachten. Weil niemand mehr auf das traditionelle Weihnachtsfest besteht. Es gibt kein traditionelles Weihnachtsessen mehr (das mochte ich nie), es kommt niemand mehr zu Besuch, den man sowieso nicht mag, ich muss nicht mehr Flöte spielen und der Christbaum kann nach Lust und Laune dekoriert werden. Deshalb sind die Kerzen seit ein paar Jahren lila obwohl die Kerzenhalter rot sind, lila gilt auch für den Großteil der Kugeln, wobei kein Stück zum anderen passt. Wie könnte so viel Kitsch mir nicht gefallen? Ich muss den Baum auch nicht mehr andächtig anstarren, sondern kann den Fernseher nebenher laufen haben oder am Heiligen Abend Uniwälzer lesen. Der Glanz und die andächtige Stimmung von Weihnachten ist verflogen. Zum Glück kann ich da nur sagen, denn ich habe sie sowieso nur gehasst. Wenn ich nur den Schnee auch so einfach loswerden könnte. (Für heuer habe ich ja noch die Hoffnung auf schneefreie Weihnachten!)
Zu meinen Glühweingewohnheiten…
Ich mochte Glühwein früher überhaupt nicht. Bis heute bevorzuge ich Punsch. Am Punschstand war ich heuer dafür aber bereits unzählige Male, ich glaube mindestens drei Mal die Woche und das seit Ende November. Das mache ich aber eigentlich erst seit ich studiere, eher noch erst seit jenem seltsamen Seminar, das unter anderem Weisheit, Selbstorganisation und irgendwelche Schleimpilze zum Thema hatte und nach dem es mich dann häufig mit der Launischen, einem Lungauer und einem Unihelper auf den Christkindlmarkt verschlug. Heute rettet das irgendwie den (Büro-)Tag, wenn ich (meist) mit Frau P. am Glühweinstand stehe und sie mir „Wake me up before you go-go“ vorträllert.
Also... Ich will jetzt vom
Spanier hören, was man am Planeta Eskoria von lila Christbaumkugeln hält. Und
ZuN und
Mister Jones dürfen sich ebenso angesprochen fühlen wie die
Cocakolikerin. Und zu guter letzt werfe ich das Stöckchen noch ins
Limevalley.